In Iran besteht der Wunsch nach engerer Zusammenarbeit mit Deutschland

Sigmar Gabriel in Iran

Sigmar Gabriel in Iran:

Wiesbaden, 1. Oktober 2016

Vom 2.-4. Oktober 2016 führt der Bundeswirtschaftsminister eine Delegationsreise von hochrangigen Politikern und Wirtschaftsvertretern nach Iran an. Darunter der Präsident des Deutschen Industrie- und Handelskammertages, Dr. Eric Schweitzer. Die weiterhin bestehenden Probleme im Zahlungsverkehr mit Iran und die Ungleichbehandlung europäischer Firmen gegenüber amerikanischen durch die US-Regierung,  werden vorrangige Themen sein.

Mit dabei: Vertreter der Industrie

Mit an Bord sind außerdem Siemens-Vorstand und Vorsitzender der Nordafrika-Mittelost-Initiative der deutschen Wirtschaft, Prof. Dr. Siegfried Russwurm, NUMOV-Vorsitzender Burkhard Dahmen, sowie Dr. Christian Bruch, Vorstand der Linde-AG.

Große Banken sind weiterhin zurückhaltend im Geschäft mit Iran. Trotz der Zusicherung der USA, dass Banken die sich in Iran engagieren keine Schwierigkeiten zu befürchten hätten. Diese Zusage besteht laut Aussage des iranischen Außenministers Salehi. Kleinere Bankhäuser beteiligen sich bereits wieder am Iran-Geschäft und mehrere iranische Banken planen, weitere Niederlassungen in Deutschland zu eröffnen.

Die Unsicherheit über US-Strafmaßnahmen, die größere Banken zögern lässt, ist vielleicht nicht uneigennützig von den Vereinigten Staaten geschürt. Denn diese haben andererseits keine Bedenken, was den Export nach Iran angeht. So genehmigten die USA  zuletzt den Verkauf von 80 Boeing-Maschinen, erlaubten dem europäischen Konzern Airbus jedoch nur die Lieferung von zunächst 17 Flugzeugen, obwohl die staatliche Iran-Air im Januar mit Airbus eine Vereinbarung über 118 Maschinen unterzeichnet hatte.

Schaden für europäische Firmen befürchtet

Der Schaden für westliche Konzerne könnte beträchtlich sein, denn im Bereich der Kurzstreckenmaschinen verhandelt Iran inzwischen auch mit Mitsubishi. Außerdem arbeiten Iran und Russland an der Gründung einer Gemeinschaftsbank, um den bilateralen Handel in ihren heimischen Währungen abzuwickeln.

Der Bundeswirtschaftsminister wird in seinen Gesprächen auf Ministerebene in Iran mit diesen Problemen konfrontiert werden.

Es besteht insgesamt ein großes Interesse am Handel mit Iran und an Unternehmensbeteiligungen seitens deutscher Firmen, während auf der anderen Seite das Land Bedarf an ausländischen Investitionen signalisiert.  Um diese Pläne auch zu verwirklichen, braucht es die Unterstützung der Bundesregierung.

Das geschäftliche und menschliche Klima zwischen den Geschäftspartnern ist nach einhelliger Meinung hervorragend. Ohne dass die Hindernisse in der Abwicklung der Geschäfte ausgeräumt werden, wird Deutschland allerdings von seinen Konkurrenten innerhalb und außerhalb Europas abgehängt werden.

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